Paraguay-Gabi

auf ins Abenteuer Paraguay!

Diese Woche hatte es in sich

Posted on 6. Februar 2021  in Allgemein

Am Samstagmittag fiel plötzlich grundlos das Internet aus. Wir schrieben dann, nachdem sich Peter Personal Internet (Fremdanbieter) geladen hatte, unseren Internetanbieter Herkim an. Zur Antwort kam dann: unsere neuen Bürozeiten sind Mo bis Fr 8.00 bis 17.00 und Samstag bis 11.00 Uhr. Wir hatten allerdings 12.00 Uhr.

Am späten Nachmittag meldete er sich dann und riet Peter ein paar Tests durchzuführen. Aber alles vergeblich. Das hieß also das gesamte Wochenende kein Internet und auch kein Fernsehen. Da wir ein Smart TV haben und unsere Filme über YouTube schauen.
Am Montag sollten 2 Monteure kommen. Da es schon morgens heftig regnete, verspäteten sie sich um 3h. Hier in Paraguay gehen viele, wenn es regnet nicht außer Haus, nicht mal zur Arbeit.

Es stellte sich raus das gleich 2 Konverter defekt waren. Anscheinend waren Stromschwankungen schuld. Dabei hatten wir extra einen Überlastungsschutz eingebaut.
Mal schlappe 1,2 mio Guarani (ca. 145 Euro).
Der Durchschnittsparaguayer verdient man höchstens 300 Euro.

Leider hatten wir von da an, keine Uploadleistung mehr. Herkim versprach uns, das zu beheben. Leider funktioniert es bis heute noch nicht richtig.

Am Dienstag dann war nachts schon Gewitter und gegen 5.00 Uhr morgens fiel der Strom aus. Gegen 6.00 Uhr bin ich dann aufgestanden und stand mit den Hunden gerade draußen, da knallte es, als hätte der Blitz eingeschlagen. Aber was soll schon kaputt gehen? Wir hatten ja gar keinen Strom.

Der Blitz war vermutlich in den Weidezaun eingeschlagen. Peter kam im strömenden Regen und zeigte mit die explodierten Weidezaunelektrogeräte und einen Dämmerungsschalter.

Es regnete unaufhörlich. Unseres Erachtens so viel, wie wir bisher nicht in Paraguay erlebt hatten. Unser Bach hinterm Haus wurde zum reißenden Strom.

So sieht der Bach normalerweise aus.

Und jetzt konnte man nicht mal mehr die Staumauer sehen

Es dauerte keine 2 Stunden und wir konnten nur noch zu Fuss mit Gummistiefeln das Grundstück verlassen weil alles unter Wasser stand.

Unsere gesamte Toreinfahrt stand unter Wasser.

Unsere Auffahrt mit der gesamten Kuhwiese standen unter Wasser

Wir hatten am Bach eine kleine Halbinsel, wo normalerweise das Wasser eine Kurve machte und halb herumfloss. Auf dieser Halbinsel waren Peters Bienenkasten und auch ein paar Baumaterialien gelagert. Wir sorgten uns schon um den Bienenkasten, aber es war schon viel zu matschig, um die Bienen zu retten. 10 min nach der Aufnahme schaute ich nochmal nach dem Kasten, da war die gesamte Halbinsel inkl. Bienenkasten und die Hälfte der Baumaterialien vom Wasser weggetragen.

Insgesamt hatte der Regen am Bach 7 Bäume entwurzelt.

Auch unser Camino (unser Sandweg) zum Grundstück hat vom Wasser tiefe Auspülungen.

Das Auto was man in dem Video sieht, hatte sich dort festgefahren und wurde nächsten Tag mit einem Trecker aus dem Schlamm gezogen.

Mittwoch morgen wollten wir dann unseren Generator anschmeißen, leider riß die Anreissleine. So ein Mist.

Danach ging Peter mit den Hunden und mit Gummistiefeln bewaffnet spazieren um den Nachbarn zu fragen, ob er Strom hätte und ob der Camino passierbar sei, denn Donnerstag wollten Gitti u Horst zu Besuch kommen. Tatsächlich hatte der Nachbar inzwischen Strom. So wussten wir, dass wir einen Elektriker brauchten, da wir auf unserem Grundstück ein weiteres Problem haben mussten. Gitti haben wir dann vorsichtshalber abgesagt.

Am Weg parkten ein paar Autos, weil kein Durchkommen war und sie dann zu Fuß zu ihren Grundstücken weitergingen.

Gegen 11:00 Uhr kam der Elektriker und tauschte an zwei Masten die Sicherung aus. Puh endlich wieder Strom.

Nachmittags wollte Peter dann mit dem Motorrad in die Stadt, denn wir brauchten für den Generator eine neue Leine und er musste auch zur Bank um die Rechnung für den Internetanbieter zu bezahlen.

Also zog er sich wieder Gummistiefel an und hangelte er sich mit dem Motorrad an den tiefen Rillen vorbei bis zur Asphaltstraße. Bei der Bank haben sie ihm dann den Eintritt verweigert, er müsse seinen Sturzhelm und den Rucksack draußen lassen, damit könne er nicht rein. Schon etwas wütend machte er sich dann auf den Rückweg und blieb doch tatsächlich beim Nachbarn in einem großen Matschloch stecken. Ein netter Nachbar half ihm dann sein Motorrad aus dem Matschloch zu ziehen. Der Tag war für Peter gelaufen. Abends konnten wir mit dem Internet zwar unsere Nachrichten schauen, aber Bilder verschicken ging noch nicht.

Donnerstag ging dann überall das Wasser stark zurück, allerdings blieb natürlich überall Matsch und in unserem Camino hatte sich ein neues Auto festgefahren und stand dort verlassen.

Er fuhr wieder mit dem Moto in die Stadt, um bei der Cooperative nachzufragen wieviel Zinsen wir wohl bekämen, wenn wir unseren Vertrag verlängern. Wir hatten vorher 20% jetzt sollten wir nur noch 11,5% bekommen. Was für ein Schock. Peter gab mir dann das Angebot und ich las, dass bei einer „renovacion“ Verlängerung es 15,5% geben sollte, und nur bei einer Neuanlage 11,5%. Peter hat dann bei der Cooperative noch mal nachgefragt. Puh…wir bekommen 15,5%.

Donnerstagabend fiel ohne erkennbaren Grund wieder einmal der Strom aus.

Der Generator funktionierte trotz neuer Anreißleine und neuer Glühkerze nicht. Die Nachbarn hatten auch keinen Strom, also war es zumindest kein Problem auf unserem Grundstück.

Abends hatte Peter dann eine gute Idee, da wir auf unserem VW Transporter eine Solaranlage gekauft hatten, probierten wir diese dann für Licht und den Fernseher. So konnten wir wenigstens einen Film von unserer Festplatte schauen.

Abends fing es dann noch mal heftig zu gießen an. Zum Glück nur eine halbe Stunde. Dann war’s wieder trocken.

Freitag ging der Strom noch nicht. Also schickten wir Marcial zum Stromanbieter Ande um sich zu beschweren. Am Nachmittag kamen sie dann, denn am Hauptweg war ein Kabel der Sicherung gerissen.
Puh alles wieder im Lot. Unseren Generator müssen wir zur Reparatur bringen. Der Sandweg wurde geschoben. Jetzt muss es nur noch etwas besser abtrocknen. Zum Glück scheint die Sonne.

Beschweren dürfen wir uns nicht. Andere hat es viel viel härter getroffen. Halb Asuncion stand unter Wasser und in vielen Regionen sind Häuser vollgelaufen und teils weggespült. Es gab sogar Tote.

4 thoughts on “Diese Woche hatte es in sich”

  1. Hallo ihr zwei. Ich war so frei, den Link diesen Berichtes in meiner Gruppe zu veröffentlichen. Haltet die Ohren steif und vielen Dank für die Einsicht in eine jährlich wiederkehrende Woche.

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  2. Hello Gabi, schauh mal immer bei Dir vorbei, bin auf der Suche nach Gartentipps in Paraguay und so habe ich Deine Seite gefunden.
    Sicher der Regen ist gewaltig und dann noch ein par Geräte kaputt, jedoch ich hoffe Ihr habt Alles reparieren können.
    Habt eine gute Zeit, liebe Grüße, noch aus Deutschland
    Petra

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    1. Gabi Post author

      Hallo Petra , haben uns inzwischen einen neuen Bienenkasten zugelegt und auch unser Internet ist nach ein paar Anläufen wieder ok. Im Garten ist gerade nicht viel los. Im Hochsommer wächst hier nichts(Gemüse), viel zu heiß. Aber die Orangen sind gerade reif.
      LG Gabi

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