Paraguay-Gabi

auf ins Abenteuer Paraguay!

Wenn einer eine…..

Posted on 22. Januar 2021  in Allgemein

Reise tut, so kann er was erzählen.

Eigentlich war es nur eine Fahrt nach Asuncion. Gitti und ich wollten mal wieder unseren Vorrat an Gewürzen auffrischen und weil es in der Nähe vom Mercado 4 einen kleinen, aber feinen Gewürzladen gibt und die Preise um einiges günstiger sind, als in den hiesigen Supermärkten, haben wir uns dorthin aufgemacht. Sie verkaufen Großpackungen 250, 500 u 1000g.

Gitti wusste noch genau, dass sie, wenn sie auf den Markt zufährt, rechts abbiegen muss und dass sich der Laden in einer kleinen Nebenstraße befand. Ich die auch schon 2 mal mitgewesen ist, war irgendwie davon überzeugt,dass wir von der Acceso Sur dort hingelangen. Nach einer halben Stunde Irrfahrt merkte Gitti dann, dass wir von der Eusebio Ayala auf den Markt zufahren hätten müssen. Aber Gabi glaubt ja immer soviel Orientierung zu haben….lach

Toll nun hatten wir zwar die richtige Strasse, aber alles war dichtgeparkt. Nach 2 Runden um den Pudding( wie man in Norddeutschland so sagt), waren wir schon reichlich genervt und haben uns dann zu 3 anderen Autos ins Parkverbot gestellt.

Gitti meinte noch, wir sind ja schnell zurück und ich stimmte ihr zu. Wer soll hier schon was wollen.

Tja, wir waren wohl so 15 Minuten ‚am‘ Gewürzladen.“ Am“…ist richtig…denn rein durften wir wegen Corona nicht. Der Einkauf wurde an der Tür abgewickelt.

Boah,auf dem Rückweg sahen wir schon, dass zwei Polizisten an Gittis Auto standen. Mein Gedanke war gleich, na so schlimm wirds ja nicht sein, denn wir parkten vor keiner Einfahrt und behindert haben wir auch niemanden.

Gitti redete gerade mit dem einen Polizisten und ich dachte bei mit, hol man schon mal 50.000gs ca. 6,50 euro raus und sagte dann zu Gitti auf deutsch. „Gib ihm das mal, ich denke, damit ist er zufrieden. „

Weit gefehlt, er quatschte was von 700.000gs ca 87 Euro unter der Hand und 1.000.000gs ca 130 Euro würde es bei einer regulären Strafe (Multa) kosten.

Ich sagte dann zu Gitti, der kann sowieso nicht verlangen, dass wir das vor Ort zahlen und die Summen erschienen mir auch ziemlich unrealistisch. Also riet ich Gitti ihren Bekannten, der auch Anwalt ist, anzurufen. Dann sollen sie doch mal mit ihm sprechen. Natürlich wurden die Polizisten immer wütender und sprachen nur kurz mit Gittis Anwalt und lehnten dann jedes weitere Gespräch mit ihm ab. Danach sollte Gitti mit zu ihrem Polizeiauto kommen, da sie ihre Papiere kontrollieren wollten. Ich konnte leider auch nicht mitgehen, da Gittis Auto offen stand und unsere Handtaschen im Auto lagen. Nach einiger Zeit kam Gitti zurück und das Polizeiauto fuhr weg. Gitti schaute zu mir ins Auto und sagte: „Weißt du eigentlich, dass wir eine Kralle am Reifen haben?“

Mist!

Ausserdem wollten die Polizisten, dass sie einsteigt und mitfährt. Das hatte sie zum Glück abgelehnt.

Nun schaute Gitti mich verzweifelt, wütend und ratlos an, denn inzwischen waren die Polizisten auch sehr unfreundlich. „Jetzt kommt wohl der Abschleppdienst.“

Es blieb nur, nochmal Gittis Bekannten anzurufen, der dann inzwischen wusste, dass sowas wohl ca 600.000 gs Kosten wird und er sagte, dass das tatsachlich sofort bezahlt werden muss, vor Ort, bei den Polizisten.

Der Anwalt rief dann bei der Polizei an und rief uns zurück. Er meinte zu Gitti, wir sollen warten es würde jemand mit einem Rechnungsblock kommen.

Ich hatte mir schon vorsichtshalber das Kennzeichen des Polizeiautos notiert, denn ihre Namen wollten die Polizisten nicht nennen.

Tatsächlich kam nach 20 min wieder das gleiche Polizeiauto mit den gleichen Polizisten. Jetzt hatten sie einen regulären Bußgeldkatalog dabei und wollten von Gitti auch nur noch 590.350gs.

Bei der Quittung haben sie sich dann ziemlich schwer getan. Weil keiner genau wusste, wo man was einträgt( da kann man mal sehen, wie selten sie sowas ausfüllen, alles wird nur unter der Hand bezahlt). Der Geldbetrag musste wie beim Scheck noch in Worten unter der Summe notiert werden. Einer der Polizisten schaute im internet, wie man 590.350 richtig schreibt und buchstabierte dem anderen:

quinientos noventa mil trescientos cincuenta

Gitti hielt das Geld in der Hand und sagte ihnen, sie zahle erst, wenn die Kralle abkäme. Die Kralle wurde nur mit einem Radkreuz gelöst, ohne Schlüssel.

( Mein Gedanke war gleich, hätte ich das gewußt, ich hätte das Teil abgebaut und wäre einfach weggefahren.) Klar das wäre keine Lösung, die hatten ja Gittis Namen und bestimmt auch ein Foto vom Auto.

Noch schwerer taten sich die Polizisten beim Wechselgeld rausgeben, obwohl Gitti schon auf 591.000gs aufgerundet hatte. Mathe war wohl auch nicht ihre Stärke.

-Mitgefangen….Mitgehangen-

Ich gab Gitti dann die Hälfte zu und sagte, morgen lachen wir darüber und ausserdem war es ja gerechtfertig, denn wir haben ja nun mal falsch geparkt.

Wir lachten sogar schon abends über unser kleines Abenteuer.

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